Montag, 12. August 2013

III. Mit einem Schlag verliert sich der Glanz der Forellen und das Glitzern im Bach weicht der Angst in den Augen aus

Mit einem Schlag verliert sich der Glanz
der Forellen und das Glitzern im Bach
weicht der Angst in den Augen aus
auf zu glauben nicht was sie sehen
und wollen weiter weit weg und alleine
sein und inmitten sein geborgen wollten doch
nichts Böses nur nach den Forellen sehen
drei Stück waren es vielleicht eine vierte
versteckt im Schatten der Uferböschung ein Spiel
war es das Voranlaufen allein zu klein
um über das grüne Geländer zu blicken
also hochziehen die Füße auf die untere
Querstrebe und da das erste Glitzern der
erste Fisch und noch einer und wie
es wohl wäre da unten einer von
ihnen zu sein und wie trotz langsam
aufsteigender Abendkühle das Wasser gut tun könnte
plötzlich den Halt verloren der Oberkörper hängt
weit über die Brücke die Beine baumeln
eine fremde Hand am Hosenbund und eine
raue Stimme und Worte die man nicht
glauben möchte nein man möchte nicht von
der Brücke geworfen werden nein bitte nicht
man grüßt sonst immer aber diesmal nicht
zu tief waren die Gedanken im Fluss
und zwischen den immer noch von allem
völlig unbeeindruckt stehenden Forellen bis alles verschwimmt
in Tränen und bitte und bitte und
ein sehnsuchtsvoller Blick in die Richtung aus
der die Eltern kommen wann kommen sie
sie sind noch nicht vorbei sie sind
am Weg man feiert ein Fest der
ganze Ort feiert über Wochen ein Weinfest
und für uns Kinder gibt es Schiffsschaukeln
und süßen Most und da kommen sie
die Mutter der Vater man ist stimmlos
und möchte doch schreien aber eben fischstumm
öffnet und schließt sich der Mund und
erwartet so aus dem Element genommen den
letzten Schlag aber dann löst sich die
Hand und Boden unter den Füßen ist
man wieder allein und ab nun wird
man immer die Brücke immer auf der
anderen Seite überqueren selbst in einem anderen
Leben immer und endlich sind sie da
und der Mann weit und breit kein
fremder Mann und kein Bild von ihm
im Kopf nur eine Stimme wir werden
heute nicht mehr lange bleiben und nächstes
Mal möchte ich nicht mehr mit und
erst Jahrzehnte später ein halbes Leben später
mit Freunden wieder kommen noch immer die
Schiffsschaukeln am Eingang Wein in den Gläsern
und einer am Tisch ist der Clown
und wir anderen genießen es und einen
am Tisch kenne ich seit meiner Kindheit
und doch ist er erst seit kurzem
ein Freund und einer am Tisch ist
ein Kollege und auch er ist ein
Freund und ich kenne sie alle aus
der Arbeit hier und komme gerne her
und komme wegen ihnen immer wieder hier
her und die Brücke berührt mich nicht
mehr und trotzdem bleibe ich auf der
sicheren Seite und bleibe wie aus einem
Aberglauben heraus nicht mehr stehen nein die
Forellen brauchen mich nicht und ich brauche
sie nicht und das Wasser würde immer
noch gut tun gerade jetzt so kurz
vor den Hundstagen in denen sich der
Wind und die Hitze mischen und das
Grün das Blühen in den Straßen abgeht
unter Beton jemand erklärt mit Überzeugung dass
das Ergebnis am Ende des Tages zählt
nicht der Weg dahin und ich denke
über das Ende des Tages nach meines
Tages oder meint die Stimme doch das
Ende der Tage und da möchte ich
gerne nicht hier sein aber sicher meint
er mit Ende auch ein Morgen und
auch ein Übermorgen aber doch ist in
diesen ersten Nächten etwas anders und es
ist vielleicht doch der Weg dem man
verpflichtet ist so bleibe ich stehen und
sehe über die Brücke und da stehen
die Forellen drei Stück sind es vielleicht
eine vierte versteckt im Schatten der Uferböschung
ein Spiel der Sonnenstrahlen am wellenden Wasser
ein Glitzern und die Augen tauchen ein
und schwimmen nein wie Bachkiesel lassen sie
sich treiben auf und ab und kehren
in einem weiten Bogen zurück in die
Höhlen scheuchen dabei die Fische und die
Gedanken auf und Boden unter den Füßen
gehe ich lächelnd weiter in ein Gestern
in ein Morgen und jeder Moment ist
einen Blick wert und ich grüße den
der mir entgegenkommt so wie ich es
gelernt habe zuhause und denke an die
Regenbogenhaut mit dem Muster meiner Tage Träume